Gewitter und Unwetter
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    Elementarversicherung: Der Freistaat Bayern zieht sich aus staatlicher Hilfe zurück

    Ab Juli 2019 gewährt der Freistaat Bayern bei Elementarschadenereignissen keine finanzielle Unterstützung in Form von Soforthilfen mehr. Das bedeutet, dass du jetzt eine Elementarversicherung abschließen solltest. In einem Jahr streicht der Freistaat Bayern die Soforthilfen für Hochwasseropfer. Wenn du bis dahin keine Elementarversicherung hast, musst du in Zukunft durch Naturkatastrophen verursachte Schäden aus eigener Tasche bezahlen, und das kann deine Existenz gefährden. Das geht aus einer Erklärung hervor, die bereits 2017 verabschiedet wurde. Danach wird der Freistaat Bayern ab dem 1. Juli 2019 seine Soforthilfen einstellen. Was das konkret bedeutet – wir haben die wichtigsten Fakten für dich zusammengefasst.

    Elementarversicherung: Warum die bayerische Landesregierung Soforthilfen einstellt.

    Als Begründung für das Einstellen von Soforthilfen werden in der Erklärung die Zunahme extremer Wetterereignisse und das Ausmaß der Schäden genannt, die aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren zu erwarten sind. Gerechnet werden müsste damit zu jeder Zeit und an jedem Ort. Insoweit ist ein Versicherungsschutz für Immobilien als Absicherung gegen extreme Wetterereignisse und Elementarschadenereignisse unabdingbar. Die Staatsregierung begründet die Einstellung von Soforthilfen damit, dass es nicht Aufgabe des Freistaates sein kann, als eine Art Ersatzversicherer zu fungieren. Ohnehin besteht in Bezug auf staatliche Hilfen kein individueller Rechtsanspruch. Unterstützt wird die Erklärung unter anderem vom Bayerischen Städtetag, vom Bayerischen Gemeindetag, vom Bayerischen Landkreistag und vom Bayerischen Bezirketag. Das ist der Grund, weshalb die Versicherungswirtschaft aktuell eine Elementarschadenkampagne eingeleitet hat, mit der sie Versicherte auf die ab Juli 2019 drohende Versicherungslücke aufmerksam macht.

    Warum eine Elementarversicherung notwendig ist

    Es sind keine vagen Vermutungen, dass extreme Wetterereignisse eine zunehmende Bedrohung für Mensch, Tier und Sachwerte sind. Stattdessen sind es wissenschaftliche Erkenntnisse, die eine starke Zunahme von Hochwasser und Starkregenereignissen vorhersagen. Allen im Gedächtnis sind noch die schweren Unwetter Ende Mai und Anfang Juni 2016 sowie das Hochwasser im Juni 2013, bei denen sehr hohe Sachschäden entstanden sind. Es ist also allerhöchste Zeit, dass sich die Gesellschaft und die Wirtschaft in Bayern auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen und auf die deutlich zunehmende Gefährdungslage frühzeitig durch den Abschluss einer Elementarversicherung reagieren. Aktuell sind im Freistaat Bayern nur rund ein Viertel aller privaten Wohngebäude gegen Elementarschadenereignisse mit einer Elementarversicherung geschützt, wobei die Quote für gewerblich und landwirtschaftlich genutzte Gebäude deutlich geringer ausfällt. Angesichts der zunehmenden Gefahrenlage ist es deshalb geradezu fahrlässig, keine Elementarversicherung zu haben beziehungsweise abzuschließen.

    Für wen eine Elementarversicherung wichtig ist

    Es sind vor allem Privathaushalte, für die eine eigene Immobilie nicht nur ein wertvoller Vermögenswert und damit ein zentraler Baustein in der privaten Altersvorsorge ist. Der entschädigungslose Verlust nach Unwetterschäden würde nicht nur zum Verlust der Altersvorsorge, sondern auch zum Verlust der Lebensgrundlage führen. Hinzu kommt, dass der private Hausrat in Mitleidenschaft gezogen oder möglicherweise völlig zerstört wird, was nicht selten einer persönlichen und finanziellen Bankrotterklärung gleichkommt. Das gilt gleichermaßen für gewerbliche und landwirtschaftliche Betriebe, an denen nicht nur Existenzen, sondern auch Arbeitsplätze hängen. Und das ist noch längst nicht alles. Durch Unwetter verursachte Elementarschäden müssen bereinigt werden, was ohne Elementarversicherung nicht nur das Betriebsvermögen massiv belastet, sondern auch Umsatzausfälle nach sich zieht.

    Eine Elementarversicherung abschließen

    Der Hauptgrund, warum Privatleute, Gewerbetreibende, Unternehmen und Landwirte auf eine Elementarversicherung verzichten, ist häufig Unwissenheit. So ist die irrtümliche Annahme weit verbreitet, dass Elementarschäden generell in der Gebäudeversicherung mitversichert sind. Andere wiederum halten eine Elementarversicherung für überflüssig nach dem Motto „es wird schon gutgehen“, für nicht möglich oder einfach für zu teuer. Es steht jedoch fest, dass sich Unwetterlagen in Zukunft häufen werden, und das gilt insbesondere für Starkregenereignisse und für damit in Verbindung stehende Überschwemmungen. Im Freistaat Bayern sind für den überwiegenden Teil der Wohngebäude Elementarversicherungen zu tragbaren Prämien verfügbar. Meistens kostet der Elementarschadenschutz weniger als 100 Euro im Jahr. Auch für gewerblich und landwirtschaftlich genutzte Gebäude sowie für Bürogebäude lassen sich tragbare Lösungen finden. So können zum Beispiel durch Selbstbehalte oder individuelle Präventionsmaßnahmen die Prämien oftmals deutlich gesenkt werden. Aktuell sieht es die Versicherungswirtschaft als ihre Aufgabe an, Eigentümer und Besitzer von privaten, gewerblichen und landwirtschaftlich genutzten Immobilien auf diese Gefährdungslage aufmerksam zu machen, diesbezüglich zu sensibilisieren sowie auf die notwendige Eigenverantwortung hinzuweisen.

    Elementarversicherung: Jetzt vorsorgen!

    Die bayerische Landesregierung macht ab Juli 2019 ernst, sodass jeder Hausbesitzer oder Eigentümer von gewerblichen und landwirtschaftlichen Gebäuden von dieser Regelung betroffen ist. Wenn du bis zu diesem Zeitpunkt wartest, ist es zu spät. Ohnehin kann nicht jeder die Aufnahme in eine Elementarversicherung beanspruchen, und es gibt teilweise beträchtliche Unterschiede bezüglich der Höhe der Beitragszahlungen. Handle deshalb jetzt und sorge rechtzeitig mit einer Elementarversicherung vor!